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Der Haasberger See

Der Haasberger See liegt im Mündungsbereich des Dreiharder-Gotteskoogstromes unmittelbar an der deutsch-dänischen Grenze. Dieses Gewässer erfüllt gleichzeitig wasserwirtschaftliche und ökologische Funktionen. Denn es ist ein Hochwasserspeicher und ein wertvoller Lebensraum für Tiere und Pflanzen. Der Haasberger See gehört zum ökologischen Netz „Natura 2000“ – ein Verbund besonderer europäischer Schutzgebiete, zu denen Vogelschutzgebiete und Flora-Fauna-Habitat-Gebiete (FFH) zählen.

Entstehung und Landschaftsbild

Der Haasberger See ist zusammen mit der sich nördlich der Süderau auf dänischem Staats-gebiet anschließenden Niederung eine Hochwasserschutzanlage des Deich- und Hauptsielverbandes Südwesthörn-Bongsiel. Durch die Wasserspeicherung schützt dieser See ein bewohntes und bewirtschaftetes Gebiet von rd. 10.000 ha.

Zur ursprünglichen Herrichtung für die wasserwirtschaftliche Aufgabe wurden in den 80-iger Jahren zusätzlich die ornithologischen Belange durch eine Zonierung und durch Erdbaumaßnahmen verbessert. In den Jahren 2006/2007 wurde der Haasberger See im Rahmen des INTERREG-Projektes „Wiedau“, welches aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung gefördert wurde, durch eine Deichverlegung vergrößert. Gleichzeitig wurden viele Kleingewässer angelegt und ein Wanderweg mit Aussichtspunkten auf dänischer Seite zwischen Møllehus und Bremsbøl entlang dem Deich am Haasberger See gebaut.

Das etwa 75 ha große eingedeichte Areal ist nur im Winterhalbjahr ein See, wenn die das Gebiet tangierenden Wasserläufe Süderau und Dreiharder-Gotteskoogstrom über die Ufer treten und Wasser zu Stauzwecken in das Gebiet abgeben. Im Frühjahr und Sommer erscheint nach Versickerung und Verdunstung dieses Wassers wieder eine vielfältige Vegetation. 

Flora und Fauna

Der Rotschenkel lebt an flachen Gewässern wie Tümpeln und in Feuchtwiesen in fast ganz Europa. (Foto: H.F. Hansen)

In Aussehen und ökologischer Funktion unterliegt der See einem periodischen Wechsel: eine riesige Wasserfläche im Winterhalbjahr wird abgelöst von einer Feuchtwiese mit einigen Wasserlöchern und großen Schilfbeständen im Sommerhalbjahr.

Die artenreiche Vogelwelt der Lebensräume Wasser, Feuchtgrünland und Schilf ist bemerkenswert.

An Flachwasser gebundene Vogelarten wie Schwäne, Stockente, Knäkente, Krickente und Pfeifente, Grünland bevorzugende Wiesenvögel wie Kiebitz, Wiesenpieper und Bekassine und Röhrichtbewohner wie Rohrweihe und Braunkelchen sowie riesige Starenschwärme finden sich hier ein und machen, was die zu beobachtenden Tageshöchstzahlen angeht, den See zu einem international bedeutenden Feuchtgebiet.

Artenreich ist auch die Vegetation des Feuchtgrünlandes und der Wasserläufe mit z.B. Krebsschere, Großer Wasserschwaden, Seerose und Zungenhahnenfuß.

Faltblatt zum Herunterladen: PDF Datei

Fragen? Weitere Informationen?

Naturführungen, Vorträge und weitere Tipps & Infos können der Broschüre „Naturführer Südtondern“ entnommen werden. Diese ist kostenlos erhältlich bei:

Naturschutzverein Südtondern e.V.: (Gebietsbetreuung, Führungen) Wikingerstraße 19, 25917 Leck

Naturkundemuseum Niebüll e.V.: Hauptstraße 108, 25899 Niebüll

Haasberger-See-Galerie

Braunkehlchen

Das Braunkehlchen zählt zu den gefährdeten Arten. (Foto: H.F. Hansen)

Graugans

Die Graugans, vor 100 Jahren fast ausgestorben, heute als Brutvogel an allen größeren Wasserflächen häufig. (Foto: B. Strasser)

Haasberger See

Blick in den Haasberger See. (Foto: J.P. Hansen)

Kiebitz

Der Kiebitz ist ein Charaktervogel der Wiesen- und Weidelandschaft der Niederungen. (Foto: W. Petersen-Andresen)

Rohrweihe

Die Rohrweihe (♂) ist europaweit gefährdet und kommt hier als Brutvogel vor.(Foto: H.F. Hansen)

Stare

Im Frühjahr und Herbst finden sich riesige Starenschwärme (dk: sort sol) ein. (Foto: H.F. Hansen)

Rotschenkel

Der Rotschenkel lebt an flachen Gewässern wie Tümpeln und in Feuchtwiesen in fast ganz Europa. (Foto: H.F. Hansen)

Rohrdommel

Im Frühjahr gibt die Rohrdommel dumpfe Balzrufe von sich – daher auch die volkstümliche Bezeichnung „Moorochse". (Foto: H.F. Hansen)