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Lage und Einzugsgebiet

Unmittelbar südlich der deutsch-dänischen Grenze an der schleswig – holsteinischen Westküste liegt das rd. 50.000 ha große Gebiet des Deich- und Hauptsielverbandes Südwesthörn-Bongsiel. Der größte Teil dieses Gebietes ist Marschland, das seit dem Jahre 1420 (Wiedingharde) bis 1959 (Hauke-Haien-Koog) durch Bedeichungen der Nordsee abgerungen und durch die Jahrhunderte mit wechselndem Erfolg gegen die Sturmfluten verteidigt wurde. Am Rande der Marsch reicht das Verbandsgebiet bis in die Geest hinein.

"Verbandsgebiet ist nicht gleich Einzugsgebiet"

Die Verbandsfläche des Deich- und Hauptsielverbandes verteilt sich etwa zu gleich großen Teilen auf die Entwässerungsgebiete Südwesthörn im Norden und Bongsiel im Süden. Die wasserwirtschaftlichen Verhältnisse sind in den beiden Entwässerungsgebieten sehr unterschiedlich.

Für das Südwesthörner Gebiet wurde schon in der Mitte des 17. Jahrhunderts ein bedeichter Geestrandkanal, der Dreiharder Gotteskoogstrom, gebaut und das Fremdwasser aus rd. 10.000 ha Geesteinzugsgebiet unmittelbar zur Wiedau im Norden abgeleitet. Als wasserwirtschaftliche Aufgabe ist im Wesentlichen für dieses Gebiet die Entwässerung der Marsch selbst zu lösen.

Wesentlich schwieriger sind dagegen die wasserwirtschaftlichen Probleme im Bongsieler Entwässerungsgebiet. Durch das rd. 26.000 ha große Marschgebiet muss der Fremdwasser-Abfluss aus einem 46.000 ha großen Geesteinzugsgebiet, das bis vor die Tore Flensburgs reicht, hindurchfließen und schadlos zur Nordsee abgeleitet werden. Die das Geestwasser führenden Hauptvorfluter Lecker Au und Soholmer Au, die sich zum Bongsieler Kanal vereinigen, sind bedeicht. Fast in jedem Jahr wurde die Bongsieler Marsch trotz der Flußdeiche großflächig und lang anhaltend von der Geest her überschwemmt. Dieses Problem wurde 1959 mit der Schaffung der Speicherbecken im Hauke-Haien-Koog gelöst. Hier, wie zwischen den Deichen und im Bottschlotter See, können zwischen Sielschluss und Sielöffnung am Schlüttsiel, rd. 11,0 Mio. m³ Wasser zwischengespeichert werden.